Sukkulenten Pflege - 10 Schritte für die perfekten Sukkulenten

Du willst deinen Sukkulenten die optimalen Lebensbedingungen bieten? Hier erfährst du alles was du zur richtigen Pflege deiner Sukkulenten wissen musst.

Eine Sukkulente aufgrund Ihrer einzigartigen Farben zu kaufen, um dann nach ein paar Wochen festzustellen, wie die einst schönen Farben verblassen und die Pflanze eventuell sogar ihre Form verändert, ist wahrscheinlich für viele ein bekanntes Szenario.

Dies hängt damit zusammen, dass die Pflanzen aus einem Gewächshaus kommen, in welchem perfekt abgestimmte Bedingungen vorherrschen.

Jedoch können die wahren Farben und Formen der Pflanze wiederkehren, vorausgesetzt, wir bieten unseren Sukkulenten die richtige Pflege. Willst du das Optimum aus deinen Pflanzen herausholen und wirklich auf tiefer Ebene verstehen, wie und warum sich deine Pflanze so verhält?

Dann wünsche ich dir viel spaß, mit dem Artikel.

Farben und Formen

Nach einer Reihe heller, kühler und trockener Tage beginnen Sukkulenten so richtig zu strahlen.

Die Kombination aus trockenem Substrat, hellem Licht und Temperaturen zwischen 10-20 Grad ist Ideal, um die einzigartigen Farben und Formen der Pflanze hervorzubringen.

Im gestressten Zustand entwickelt sich die Pflanze zu Ihrer einzigartigen finalen Form.

Strahlende Sukkulente

Die Farben unserer Sukkulenten erklären uns einen Großteil Ihrer Bedürfnisse.

Je grüner eine Pflanze ist, desto mehr Chlorophyll ist vorhanden. Eine dunkelgrüne Pflanze betreibt wesentlich einfacher Fotosynthese als unsere bunten variierten Freunde.

Somit behalten grüne Sukkulenten auch bei weniger optimalen Lichtverhältnissen länger Ihre schöne, kompakte Form.

Die besten Sukkulenten zum Einstieg, welche wenig Pflege und Licht benötigen und trotzdem hervorragend aussehen, sind dunkelgrüne Pflanzen welche nicht rosettenartig geformt sind.

Es gibt Sie in einer beeindruckenden Artenvielfalt und sie eignen sich perfekt, um die weniger sonnigen Plätze im Raum zu füllen. Zu den Gattungen gehören Sansevieria, Haworthia, Kalanchoe, Euphoria, Aloe und natürlich Kaktus.

Licht

Einer der Hauptgründe, weshalb Sukkulenten nicht in Ihrer vollen Pracht strahlen oder sogar eingehen, ist ein Mangel an Licht.

Die meisten Pflanzen sind heliotropisch, also zur Sonne wendend. Fehlt Ihnen das Sonnenlicht, wachsen Sie in die Höhe und bekommen einen dünnen Stamm.

Dies kann man gut bei Rosetten sehen, wenn sich die obersten Schichten der Blätter Richtung Sonne wenden. Rosetten sollten normalerweise sehr kompakt wachsen, mit wenig Platz zwischen den einzelnen Blättern.

Sollten sich die Blätter zur Sonne richten, hilft es, die Pflanze wöchentlich zu drehen, sofern kein besserer Platz infrage kommt.

Sukkulenten am Fenster

Lichtarten

Sonnenlicht

Gerade bei warmen Temperaturen und weichen Sukkulenten sollte man mit direktem Sonnenlicht aufpassen. Die Pflanzen können schon nach wenigen Stunden verbrennen.

Es empfiehlt sich generell, direktes Sonnenlicht auf maximal 6 Stunden pro Tag zu beschränken, und dies nicht durchgehend. z. B. am Morgen 3 Stunden und am Abend 3 Stunden.

Helles direktes Licht

Direktes Licht bedeutet, dass keine Vorhänge, Wolken oder andere Pflanzen das Licht abschirmen. Steht die Pflanze direkt am Fenster , bekommt sie meistens helles direktes Licht.

Als Grundsatz gilt so hell wie möglich, jedoch keine direkte Sonneneinstrahlung. Süd oder Westfenster eignen sich hierfür hervorragend. Je nachdem, wie viel direkte Sonne die Pflanze bekommt, sollte der Anteil an hellen direkten Licht 4-6 Stunden pro Tag betragen.

Sollte kaum direktes Sonnenlicht zur Verfügung stehen, dann sollte zumindest ausreichend indirektes Licht vorhanden sein.

Gefiltertes Licht

Dies bedeutet das etwa ein Baum oder Vorhänge das direkte Licht teilweise Filtern aber nicht direkt abschirmen wie ein Schatten. Gefiltertes Licht finden wir meistens in der Mitte eines Raumes.

Sukkulenten, welche nur gefiltertes Licht bekommen, benötigen auf jeden Fall direktes Sonnenlicht in der Früh und/oder am Abend, um keinen Lichtmangel zu erleiden. Für lichtempfindliche Pflanzen eignet sich gefiltertes Licht hervorragend.

Fenster zur Nordseite

Diese Fenster bekommen sehr wenig Licht und hauptsächlich Schatten. Sie eignen sich nur für Pflanzen, welche kaum Licht benötigen.

Südfenster

Diese Fenster bieten das hellste und intensivste Licht. Die perfekte Tagesdosis für lichtliebende Sukkulenten.

Ostfenster

Diese Fenster erhalten eine gute Portion Sonne am Morgen. Ideal für Sukkulenten, welche genügend Licht benötigen, aber nicht zu lange in der direkten Sonne stehen dürfen.

Westfenster

Diese Fenster erhalten große Mengen an Nachmittagssonne.

Die Sonnenstrahlen können vor allem im Sommer extrem sein, was jedoch Sonnenliebenden Pflanzen sehr gut gefällt. Jedoch kann es auch nötig sein, das Licht abzuschirmen, je nach Pflanze und Temperatur.

Keine Sukkulente wird mit Schatten oder wenig Licht auf Dauer auskommen. Nach einiger Zeit werden sie sich strecken und schlussendlich das Wachstum einstellen oder sogar sterben.

Von daher stellt bitte immer sicher, dass eure Sukkulenten genügend Licht bekommen.

Ein bewölkter Tag kann für die meisten Sukkulenten ausreichend Licht bereitstellen, solang sie richtig positioniert sind.

Wasser

Eine Vielzahl von Faktoren spielen eine Rolle, wenn es darum geht, Sukkulenten zu gießen.

Deshalb ist es schwer möglich, einen präzisen Bewässerungsplan für jede Pflanze und jeden Gärtner zu aufzustellen.

Die wichtigste Grundregel ist es, den Boden um die Wurzeln komplett trocknen zu lassen, bevor man erneut gießt. Die Zeitspanne, bis der Boden komplett getrocknet ist, ist überlebenswichtig für die Pflanze.

Wenn der Boden nach einer Woche immer noch nass ist, können die Blätter ernsthafte Schäden nehmen.
Die Pflanze zu fluten ist meistens nicht nötig, es sollte gegossen werden, bis das Wasser aus den Löchern im Topf fließt.

Sukkulenten saugen das Wasser nicht wie ein Strohhalm auf, sie nehmen die Feuchtigkeit aus der Luft um den Bereich ihrer Wurzeln auf.

Der Topf sollte auf jeden Fall Ablauflöcher besitzen und es sollte ein gut durchlässiges Substrat verwendet werden. Zudem hilft auch ein Blick auf die Wettervorhersage, um den richtigen Zeitpunkt für die Bewässerung zu finden.

Es empfiehlt sich, die Pflanzen zu beobachten und zu schauen, wie sich Ihr aussehen nach dem Gießen verändert, somit kann man mit ein bisschen Feingefühl sehen, wann es wieder an der Zeit ist, die Pflanze zu gießen.

Tipp: Checke das Substrat mit einem Zahnstocher, um die Feuchtigkeit im Topf zu bestimmen. Bei direkter Sonneneinstrahlung sollte sich kein Wasser auf den Blättern befinden, um Verbrennungen zu vermeiden.

Substrat

Um die perfekten Lebensbedingungen für unsere Sukkulenten zu schaffen, sollten wir uns einmal die Bedingungen in ihrem natürlichen Habitat anschauen. Sie haben sich an extreme Hitze und lange Dürreperioden angepasst.

Wenn die Wurzeln nicht gerade eine Klippe herunterhängen, suchen sie meistens Schutz unter einem Stein oder anderen Pflanzen. Die Erde, aus denen sie Wachsen ist hart, steinig und trocken. Nährstoffe kommen vom Regen, den Felsen und der Fotosynthese.

Sukkulenten in natürlicher Umgebung

Nun, diese Faktoren sollten wir auch in unserem Substrat wiederfinden.

Die richtige Erde für Sukkulenten hält genügend Wasser, um eine ausreichende Absorption zu gewährleisten, trocknet aber schnell genug, um Wurzelfäule zu verhindern. Sukkulenten nehmen Wasser durch die Luft um die Wurzeln und nicht durch direkten Kontakt auf.

Am besten eignet sich eine Zweikomponentenmischung. Eine Komponente organisches und zwei Komponenten mineralischen Material.

Als organische Materialien eignen sich z. B. Kakteenerde, Kiefernrinde, Kompost und geriebene Kokosnussschalen. Und dieses wird mit der zweifachen Menge an mineralischen Gestein wie z. B. grober Sand, Perlit, Vulkangestein oder Kies gemischt.

Sukkulenten Substrat

Düngen

Sukkulenten, welche im Garten stehen und Regenwasser bekommen, brauchen in der Regel keinen Dünger. Sie freuen sich trotzdem über extra Nährstoffe während ihrer Wachstumsphase.
Falls sie Blumenerde verwenden, welche schon Nährstoffe enthält, sollte sie das Düngen vermeiden.

Sukkulenten zu Düngen ist wirklich nicht kompliziert. Am besten eignet sich ein flüssiger Kakteendünger, welcher einfach um die Hälfte des angegebenen Wertes verdünnt wird. Also statt z. B. zwei Esslöffel pro Liter nur ein Esslöffel.

Sie können Ihren Sukkulenten zu jeder Bewässerung eine kleine Nährstoffkur geben. Man sollte nur darauf achten, dass die Blätter trocken bleiben, um Sonnenschäden zu vermeiden.

Wann sollte man nicht düngen?

Man sollte nicht an bewölkten Tagen bzw. einer Schlechtwetterperiode düngen, um ein abnormales Wachstum infolge von Lichtmangel zu vermeiden.

Zudem sollte das Düngen mindestens einen Monat vor der Ruheperiode eingestellt werden, um der Pflanze Zeit zu geben, die Nährstoffe zu verarbeiten.

Töpfe

Die Töpfe brauchen Abtropflöcher!

Wie bereits im oberen Abschnitt erwähnt, arbeiten die Wurzeln von Sukkulenten nicht wie normale Wurzeln. Sie nehmen die Luftfeuchtigkeit aus Ihrer Umgebung auf, weshalb es auch so wichtig ist, ein lockeres Substrat zu verwenden.

Abtropflöcher erlauben nicht nur einen Abfluss des überschüssigen Wassers, sie verbessern auch den Luftstrom und halten das Substrat um die Wurzeln locker.

Ich weiß, du siehst überall die schönen Glasterrarien und wenn es bei anderen funktioniert, dann sollte es doch auch bei mir klappen oder? Nicht wirklich, zumindest nicht, wenn du lange Freude an deinen Pflanzen haben willst. Selbst wenn du wie überall empfohlen grobe Steine als unterste Schicht verwendest, kann das Wasser nicht verdunsten und bietet einen perfekten Nährboden für Schimmel und Bakterien.

Falls du trotzdem ein Behältnis ohne Löcher verwenden möchtest, nimm Erde als erste Schicht, um dem Wasser einen Weg zu geben, nach oben zu gelangen. Die beste Methode ist seine eigenen Löcher zu bohren sollten keine vorhanden sein.

Topf Material

Das Material des Topfes hängt eng mit der Verdunstungsrate des Substrates zusammen.

Lehmtöpfe, welche nicht glasiert sind, eignen sich ideal für deine Sukkulenten, da sie eine poröse Struktur haben und hervorragend Feuchtigkeit aus dem Substrat aufnehmen.

Lehm, Keramik und Terrakotta sind perfekt geeignet, solang sie nicht glasiert sind.

Glas, Plastik und alle glasierten Töpfe sollten genauer beobachtet werden, und bei Bedarf weitere Abtropflöcher hinzugefügt werden.

Sukkulente im Keramik Topf

Topf Größe

Du hast eventuell schon davon gehört, deine Sukkulenten nicht in zu große Töpfe zu pflanzen.

Große Behältnisse benötigen länger, um komplett auszutrocknen, was wir natürlich unbedingt vermeiden wollen. Falls du ein etwas größeres Behältnis hast, kannst du dies ausgleichen, indem du mehrere Pflanzen einpflanzt, um die Trocknung des Substrates zu beschleunigen.

Die Größe des Topfes kann auch direkten Einfluss auf die Größe deiner Pflanzen nehmen. Das bedeutet, wenn deine Pflanzen stetig wachsen sollen, stell sicher, dass sie ausreichend Platz haben.

Wachstums/Ruhephase

Sukkulenten wachsen langsam. Manche sogar sehr langsam.

Falls du mit tropischen Pflanzen vertraut bist, welche schnell mal in einer Saison Ihre doppelte Größe erreichen, solltest du bei Sukkulenten geduldig sein.

Wenn du mehrere Jahre mit einer Gattung verbracht hast, ist dir wahrscheinlich aufgefallen, dass es Monate gibt, indem die Pflanzen mehr wachsen als in anderen Monaten. Diese Monate nennt man Wachstumsphase.

Vor allem im Frühling und Herbst, wo das Wetter gemäßigt ist, findet die Wachstumsphase statt. Zudem gibt es auch eine Ruhephase, welche häufig in den kältesten Monaten stattfindet, aber auch bei manchen Gattungen wie z. B. der Aeonium in den heißesten Monaten.

Jedoch haben die meisten Pflanzen ein opportunistisches Wachstum, also egal ob indoor oder Outdoor, solange die richtigen Temperaturen, Wasser und Lichtverhältnisse zur Verfügung stehen, wachsen sie weiter.

Vor allem wenn sich deine Sukkulenten nur in der Wohnung aufhalten, stellt sich so gut wie nie eine richtige Ruhephase ein.

Aber manchmal ist es von Vorteil, seine eigene Ruhephase einzuleiten. Zum Beispiel macht es Sinn, während einer Phase mit bewölktem Wetter auf das Gießen zu verzichten, um ein ungleichmäßiges Wachstum aufgrund von Lichtmangel zu verhindern.

Genauso kann im Frühling bei sehr guten Wettervorhersagen durch das Hinzufügen von Nährstoffen das Wachstum angeregt werden. Eine langfristige Ruhephase macht vor allem bei Sukkulenten, welche viel Licht benötigen während der lichtarmen Wintermonate Sinn.

Überwinterung

Die Überwinterung von Sukkulenten ist eine Methode, bei der die Wasserzufuhr auf ein Minimum reduziert wird, um lediglich die Wurzeln am Leben zu erhalten.

Stellt man die Sukkulenten an einen kühlen Platz, benötigen sie wesentlich weniger Licht.

Falls man bei seinen Sukkulenten in den Wintermonaten einen Lichtmangel feststellt und diesen nicht mit einem anderen Standort oder einem Wachstumslicht ausgleicht, ist die Überwinterung die beste Methode, um die schöne Form seiner Sukkulenten zu behalten.

Wie bereits oben beschrieben, sollte das Düngen im Hochsommer eingestellt werden, um den Pflanzen genügend Zeit zu geben, die restlichen Nährstoffe zu verbrennen.

Die beste Methode der Überwinterung ist es, seine Sukkulenten raus auf den Balkon oder die Terrasse zu stellen. Dabei sollte etwa aller 6 Wochen ein wenig gegossen werden.

Sollten die Temperaturen für mehr als 2 Tage unter 4.5° fallen, sollte man den Sukkulenten einen Platz so nah wie möglich an der Hauswand geben und bei Frost sie wieder in die Wohnung nehmen.

Natürlich hat nicht jeder Sukkulentenliebhaber diese Möglichkeiten. Alternativ könnt Ihr einfach den kühlsten, aber dennoch hellsten Platz in eurer Wohnung wählen und die Bewässerung auf ein Minimum reduzieren.

Ruheperiode im Sommer

Während manche Gattungen, welche Ihre Ruheperiode im Sommer haben, ein opportunistisches Wachstum aufweisen, gibt es auch Gattungen, welche Ihre Ruheperiode einlegen müssen und ohne diese sterben könnten.

Dies ist wie schon oben beschrieben, nur der Fall, wenn man seine Sukkulenten in den Garten stellt, bei einer Anzucht im Innenraum hast du das ganze Jahr Freude an deinen Pflanzen.

Eine dieser Pflanzen welche ihre Blätter im frühen Sommer verliert, ist z. B. Albuca Spiralis.

Diese sollte man an einen hellen, nicht zu heißen Ort am besten indoor aufbewahren und während Ihrer 4-monatigen Ruhephase maximal 2-mal gießen. Danach kann die Pflanze wieder regelmäßiger gegossen und auch höheren Temperaturen ausgesetzt werden.

Pflanzen welche im Sommer ruhen

Adromischus, Aeonium, Aloe, Anacampseros, Astroloba, Avonia, Bowiea, Conophytum, Cotyledon, Crassula, Dioscorea, Dudleya, Fouqueria, Gasteria, Graptopetalum, Graptoveria, Haworthia, Kalanchoe, Othonna, Pachyphytum, Pachyveria, Pelargonium, Peperomia, Portulacaria, Sansevieria, Sedeveria, Sedum, Senecio, Tylecodon

Pflanzen welche im Winter ruhen.

Adenium, Agave, Alluaudia, Bursera, Ceropegia, Cissus, Dorstenia, Echeveria, Euphorbia, Fockea, Huernia, Ibervillea, Ipomoea, Jatropha, Lithops, Monadenium, Pachypodium, Sinningia, Stapelia, Tillandsia, Xerosicyos

 

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